Diversität
Unter Diversität versteht man das Erscheinen sehr unterschiedlicher Typen, ihrer Lebensstile, der Ethnie, des Alters und, wenn man den Begriff benutzen will, auch der Rasse. Gerade im Modelling Bereich hat sich der Begriff Diversität als eine Art Motto etabliert. So ist seit Jahren nicht mehr nur ein „Alphatyp“ gefragt, sondern verschiedene Typen, die ganz Unterschiedliches verkörpern. Dazu gehört zum Beispiel auch eine Abkehr von den allzu schlanken Frauen, die lange Zeit den Prototyp des anzustrebenden Ideals darstellten.
Diversität kann also für die Modewelt heißen, dass ein Curvy Model Bademode vorführt oder sich in einem sehr sportiven Outfit zeigt, das ein hohes Maß an Trainiertheit nahelegt. Auch bezüglich der Größe gilt schon lange nicht mehr das klassische Gardemaß, das vorsieht, dass Models mindestens 1,75 Meter groß zu sein haben. Heute ist auch eine kleinere Person gefragt. Es lösen sich also die Normen auf und es findet eine Hinwendung zu dem statt, was die Gesellschaft insgesamt bedeutet, Vielfalt, also genau das, was das Wort Diversität bedeutet.
Unter Diversität fällt aber auch eine große Bandbreite an ethnischen Varianten. Ein Model kann ein heller, nordischer Typ sein, es kann eine braune Haut haben, eine asiatische Erscheinung oder eine tiefschwarze Haut aufweisen. Auch in der Hinsicht wird an das Gesamtbild der Gesellschaft gedacht, das eben nicht „weiß“ ist. Lange Zeit wurden nicht-Weiße als Gruppe komplett ausgeschlossen. Durch die Vielfalt der Erscheinungsweisen wird eine Art ethnische Hegemonie ausgeschlossen. Keine Rasse ist schöner, wichtiger etc. als die andere. Jede Rasse wird nun repräsentiert.
Unter Diversität kann auch ein größeres Spektrum an Altersgruppen fallen. Nicht allein der junge Mensch rückt in den Fokus, auch 50 plus Models erobern ihren Platz in der Modewelt. Ein höheres Alter als Ausschlusskriterium hat also ausgedient. Unter den Begriff der Diversität kann auch die Abkehr von gängigen Schönheitsnormen fallen. Eine große Nase, abstehende Ohren, ein etwas asymmetrisches Gesicht, , eine Zahnlücke etc. bilden ebenfalls die Gesellschaft, wie sie nun einmal ist, ab, und sie erhalten so auch in der Modewelt ihre Würdigung.
Das Wort Diversität bezieht sich auch auf die sexuellen Präferenzen bzw. die damit zusammen hängenden Lebensstile. Wenn ein männliches Model sehr feminine Züge zeigt, also die Assoziation „homosexuell“ mit der Person verknüpft wird, bildet auch das die Realität und das Vorhandensein dieser Gruppe ab und räumt Schwulen (und in gewissem Maß auch Lesben) ihren Platz ein. Diversität kann man generell so zusammen fassen, dass sie viele Varianten berücksichtigt und neben einander stellt, auf die Art eine Gleichrangigkeit herstellt. Ethnie, sexuelle Präferenz, Alter, klassische Schönheit neben „normalem“ Aussehen werden als Kriterium zweitrangig. Diversität als ein Motto sorgt für eine buntere Welt auch in der Modebranche, in der „es alles, gibt, was es gibt“, um André Heller, den Wiener Liedermacher, zu zitieren.