E-Casting
E-Casting steht als Abkürzung für Electronic-Casting und bezeichnet die Präsentation eines Models mittels ausschließlich elektronischer Medien (Fotos oder Videos). Es handelt sich um die Digitalisierung des klassischen, physisch ablaufenden Live-Casting und weist im Vergleich einige Unterschiede, Vor- und Nachteile auf.
Ablauf eines E-Casting
Kunden bzw. Modelagenturen greifen besonders bei großen internationalen oder kurzfristig angesetzten Kampagnen zu einem E-Casting. Sie geben dabei genau vor, welche Materialien in welcher Frist einzureichen sind. In der Regel werden für ein E-Casting zwei Videos verlangt. In dem ersten (ca. 1-2 Minuten) soll das Model einen persönlichen Eindruck von sich vermitteln und dabei die wichtigsten Daten wie Name, Alter, Ausbildung, Erfahrung und Referenzen mitteilen. Das zweite Video dient der aktiven Präsentation, zumeist ist eine (Film-)Szene nachzuspielen.
Vorteile eines E-Casting
Die Haupt-Vorteile eines E-Casting liegen in der Flexibilität bei der Erstellung und Weiterleitung des Materials. Ein Foto oder Video kann innerhalb des verfügbaren zeitlichen Rahmens beliebig oft neu angefertigt werden, bis die Qualität den Anforderungen entspricht. Dieser Vorteil fällt allerdings immer weniger ins Gewicht, je kürzer die Einreichungsfrist gesetzt ist. Unabhängig davon entfallen jedenfalls der Anreiseaufwand und die damit verbundenen Kosten eines Live-Casting, da Videos oder Fotos den Kunden problemlos jederzeit online übermittelt werden können. Dazu kommen weitere Vorteile. Das Model kann sich etwa von Drittpersonen bei der Produktion unterstützen lassen.
Nachteile eines E-Casting
Mit der Erstellung des Materials sind gleichzeitig auch die gewichtigsten Nachteile verbunden. Das Model ist grundsätzlich selbst für die Produktion verantwortlich und muss konkurrenzbedingt eine erhöhte Qualität liefen, da die Zahl der teilnehmenden Personen bei einem E-Casting in der Regel sehr viel größer ausfällt als beim Live-Casting; bei gleichzeitig tendenziell kürzerer Beurteilungszeit pro Kandidat(in). Das Problem einer professionellen Ausrüstung tritt dabei allerdings im Zuge der ständigen technischen Weiterentwicklung der allgemein verfügbaren Hard- und Software – etwa der Kameras von modernen Smartphones – kontinuierlich in den Hintergrund. Davon unberührt bleiben allerdings einige medienspezifische Aspekte, die methodisch zu berücksichtigen sind. Insbesondere ist von dem Model selbst für einen neutralen Hintergrund, angemessene Lichtverhältnisse und einen möglichst natürlichen Auftritt (Outfit und Make-Up) bei den Aufnahmen zu sorgen.