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NDA

Eine Geheimhaltungs- oder Vertraulichkeitsvereinbarung ist im englischen Sprachgebrauch als Nondisclosure Agreement (NDA) bekannt. Sie bezeichnet einen Vertrag, der die Geheimhaltung von vertraulichen, geschäftsrelevanten Informationen sicherstellt. Sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen können derartige Verträge unterzeichnen. NDAs kommen in vielen Branchen zum Einsatz. Unternehmen nutzen NDAs sowohl in der Pharmazie- und Technologiebranche zum Schutz neuer Produkte, Verfahren und Entwicklungen als auch in der Unterhaltungsbranche. Aber auch in der Finanzbranche werden Finanztransaktionen häufig über ein NDA geschützt.

In der Unterhaltungsbranche wird ein NDA häufig verwendet und hat für Models sowie Künstler große Auswirkungen. Vor allem Newcomer, die sich in dem neuen Arbeitsumfeld noch orientieren, müssen die rechtlichen Implikationen eines NDA verstehen, bevor sie ihre Unterschrift leisten. Im Entertainmentbereich deckt ein NDA vor allem die Situationen ab, in denen neue Produkte, Projekte und Formate vor der Veröffentlichung geheim gehalten werden sollen.

Einige Beispiele für die Verwendung von NDAs in der Model- und Künstlerbranche sind:

– Ein Parfumhersteller hat einen neuen Duft entwickelt. Für die breit angelegte Werbe- und Social Media-Kampagne findet ein Shooting für Bild- und Videomaterial statt. Das engagierte Model wird durch ein NDA dazu verpflichtet, keine Informationen über das neue Produkt und die damit verbundene gemeinsame Arbeit zu teilen, bis das Produkt offiziell gelauncht wird.
– Bei der Produktion eines neuen Films oder einer neuen Serie verlangen Filmstudios oft von Schauspielern, aber auch Regisseuren und anderen Crew-Mitgliedern, dass sie einen NDA unterzeichnen. Der Vertrag verpflichtet alle Beteiligten zur Geheimhaltung in Bezug auf Details zur Handlung, den Charakteren und anderen Aspekten des Films oder der Serie bis zur Veröffentlichung.
– Mit einem NDA verhindern Fernsehsender, dass Informationen wie beispielsweise Gewinner durch die Teilnehmer von Reality-TV-Formaten bereits vor Ausstrahlung an die Öffentlichkeit gelangen.
– Musiker und Produzenten halten Details zu ihren kommenden Alben, Musikprojekten und Kooperationen zur Erfüllung von NDAs geheim.

Grundsätzlich ist ein NDA in der Unterhaltungsbranche oft deutlich restriktiver als in anderen Bereichen. Der Grund hierfür liegt in den hohen Investmentsummen für neue Projekte, die Studios, Musiklabel und Fernsehsender tätigen. Mit einem engmaschigen NDA wollen sie Projekte vor potentiellen Schäden durch den Leak von vertraulichen Informationen schützen.
In der heutigen, digitalen Zeit nehmen soziale Medien eine große Rolle ein. Auch Models und Künstler posten regelmäßig, um ihre Follower in ihren Alltag einzubeziehen und ihre Marke aufzubauen. Ist ein NDA bei Kollaborationen im Spiel, ist hier jedoch besondere Vorsicht geboten. Posts vom Set oder Fotos, auf denen die Produkte irgendwo auf dem Nachttisch im Hotel sichtbar sind, können verheerende Folgen haben. Dazu gehören Strafzahlungen, aber auch Auswirkungen auf die weitere Karriere.

Ein NDA für Models oder Künstler beinhaltet typischerweise vier Vertragspunkte:

– Die beteiligten Vertragsparteien
– Beschreibung der vertraulichen, geheim zu haltenden Informationen zum Produkt, Projekt oder Format
– Die Dauer der Geheimhaltung, beispielsweise bis zur Veröffentlichung durch die andere Vertragspartei
– Mögliche Strafzahlungen bei Verletzung des NDAs, die oft sehr hoch sind, um die Einhaltung sicherzustellen

In Deutschland dürfen NDAs lediglich die unmittelbaren Geschäftsinteressen abdecken. Models und Künstler, die international tätig sind, können in den USA über einen NDA verpflichtet werden, alle auf das Unternehmen bezogenen Vorkommnisse geheim zu halten.

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