Showreel
Der Begriff Showreel stammt aus dem Englischen und beschreibt eine kurze Sammlung von Arbeitsproben, üblicherweise in Form von Video, Audio, Animationen oder als Film geschnittenen Standfotos. Show spricht für sich selbst, für die unterhaltende, faszinierende Selbstdarstellung. „Reel“ leitet sich aus dem alten Hollywood und analogen Tonstudios ab, denn „reel“ bedeutet Spule beziehungsweise spulen.
Mit dem Showreel möchten Models, Künstler oder deren Agenten potenziellen Auftraggebern die Möglichkeit geben, sich schnell von Fähigkeiten und Erfahrungen der Kandidaten einen Eindruck zu machen. Deshalb sollte die Laufzeit eines Showreel im Normalfall zwischen ein und drei Minuten liegen. Bei der Flut von Bewerbungen, die Entscheider im Showbusiness alltäglich vor sich liegen haben, schadet ein längeres Showreel tendenziell – denn die Persönlichkeit und die Fähigkeiten eines Schauspielers, eines Models, eines Musikers oder eines Kameramanns lassen sich knapp und konzentriert darstellen. Dementsprechend liegt bei der Erstellung des Showreels der Fokus zunächst auf dem Konzept: Welche Szene, welcher Look, welches Solo bringen die Stärken am Besten zum Ausdruck? Ein Hingucker zum Anfang weckt Interesse und die Bereitschaft, sich Zeit für die Betrachtung des ganzen Showreels zu nehmen. Typischerweise schließen sich daran Auszüge aus anderen Arbeiten an, welche die volle Bandbreite der zu bewertenden Person darstellen. Untermalt wird dies entweder von Originaltönen oder passendender Musik. Ob zum Schluss in den Showreel die Kontaktdaten gehören, ist umstritten. Schließlich besteht bei der heutzutage üblichen digitalen Übermittlung auch die Möglichkeit, diese Informationen im Begleittext unterzubringen.
Kein Diskussionsbedarf hingegen besteht in der Frage über die Wichtigkeit eines gelungenen Showreels. Etablierte Plattformen für Kreative sortieren diese Art des Portfolios ebenso selbstverständlich in eine eigene Kategorie wie die Unterhaltungsindustrie diese von ihren Protagonisten erwartet. Um diese Signifikanz – das Showreel spricht für sich selbst – hat sich eine eigene Sparte entwickelt, die verspricht, den Showreel individuell zu produzieren. Denn nur mit dieser visuellen und akustischen Visitenkarte können unbekannte Models und andere Künstler erwarten, zum Casting eingeladen zu werden. Für den Einzelnen bleibt wichtig: Ohne fachlichen Rat und Unterstützung kann das Showreel schnell ins Gegenteil umschlagen und sich als Blamage herausstellen. Heutzutage werden Shoowreels digital weitergeleitet und damit manipulierbar und duplizierbar. Ein sogenanntes Wasserzeichen beugt solchem Missbrauch vor. Zudem extrem wichtig: Das Showreel muss zumindest in Teilen den neusten Stand enthalten. Booker werden wütend, wenn das Showreel nicht mehr der Realität entspricht, sich beispielsweise Haarfarbe, Körpermaße oder generell der Stil geändert haben. Deshalb wird das Showreel im Titel mit einem Jahr und Namen verbunden, Missverständnisse kosten allen Beteiligten unnötig geldwerte Zeit.
Agenten und Agentur bieten professionelle Unterstützung beim Erstellen des Showreels an und beweisen damit Respekt. Dies empfiehlt sich auch umgekehrt für das Model, den Künstler – denn hier liegen die Talente in anderen Bereichen als im Zusammenstellen eines gelungenen Showreels, welches überzeugt. Gerade für Newcomer markiert das Showreel einen Punkt, wo sinnvoll in die Karriere investiert wird. Ein abschließender Ratschlag: Profis lassen sich in ihren Künstlerverträgen die US-amerikanische Normalität garantieren, dass Ausschnitte einer Produktion für Selbstwerbung genutzt werden dürfen. Damit umgehen sie mögliche Copyright-Konflikte, die sonst beim Showreel drohen, welches halb-öffentlich verwendet wird.