Spesen
Spesen – Vergütung von Auslagen bei der beruflichen Tätigkeit eines Models
Spesen spielen bei der wirtschaftlichen Organisation der Modeltätigkeit eine wesentliche Rolle. In aller Regel werden sie zusätzlich zum Honorar vergütet. Da die finanziellen Aufwendungen verschiedene Teilbereiche der Selbstverwaltung als Model betreffen können, ist es für freiberuflich tätige Models meist sinnvoll, ein professionelles Spesenmanagement in Anspruch zu nehmen. Was versteht man unter Spesen und insbesondere unter solchen, die im Modelbusiness Relevanz haben? Dieser Glossar-Beitrag gibt rund um Spesen in der Modelbranche Auskunft.
Welche Spesen können bei der Buchung eines Models anfallen?
Bei Spesen handelt es sich um monetäre Ausgaben, die in erster Linie bei den Reisen eines Models zum Tragen kommen. Fotoshootings, Laufsteg-Präsentationen sowie repräsentative Tätigkeiten auf internationalen Messen und Kongressen erfordern von einem Model nicht selten eine Reise in namhafte Metropolen wie New York, London, Mailand oder Paris. Um vor Ort posieren zu können, ist für den Transfer des Models das Flugzeug meist das Reisemittel der Wahl. Internationale Top-Models reisen nicht selten sogar mit dem Privatjet an. In seltenen Fällen kann es sich auch um Verkehrsmittel wie Auto oder Bahn handeln.
Weiterhin erstrecken sich zahlreiche Shootings häufig über einen längeren Zeitraum und fordern eine Hotelübernachtung ein. Selbst dann, wenn für ein kurzes Shooting lediglich wenige Stunden avisiert sind, ist es sinnvoll, eine Nacht vorher im Hotel einzuchecken. So stellen Models sicher, ausgeschlafen, erholt und mit einem strahlend schönen Äußeren am Set zu erscheinen. Die Kosten für eine solche Hotelübernachtung werden im Rahmen der Vergütung von Spesen abgedeckt.
Hinzu kommen finanzielle Aufwendungen für die Verpflegung vor Ort und weitere Auslagen wie beispielsweise Taxikosten oder Kosten für die Telekommunikation. Entscheidend dabei ist, dass sich Spesen als für den ausgeübten Modeljob notwendig rechtfertigen lassen und die Auslagen nicht privater Natur sind. Dann ist ein Model berechtigt, sich die Spesen zum Honorar on top vergüten zu lassen.
Belegbarkeit von Spesen – das A und O für die Vergütung
Spesen lassen sich ihrem Charakter nach mit den Belegen einer Finanzbuchhaltung vergleichen. Das Model muss die exakte Höhe der geltend gemachten Spesen schriftlich nachweisen. Bei einem solchen Beleg kann es sich um eine klassische Quittung handeln. Ist die Quittung während der Reise abhanden gekommen, besteht die Möglichkeit, einen Ersatzbeleg auszustellen. Hierbei handelt es sich um einen vom Model erstellten Eigenbeleg zu den getätigten finanziellen Aufwendungen. Mit der Belegbarkeit von Spesen soll Betrugsversuchen entgegengewirkt werden.
Spesenpauschale – die Alternative zu einzeln vergüteten Auslagen
Es obliegt dem Auftraggeber, der Modelagentur oder dem Model selbst, eine Spesenpauschale zu vereinbaren. Eine solche kann beispielsweise nach der Dauer der Abwesenheit vom permanenten Wohnort gestaffelt sein. Da hierbei lediglich ein Pauschbetrag alle anfallenden Kosten abdeckt, ist es wichtig, sie gut zu kalkulieren.
Spesen bei Model-Tätigkeit für mehrere Auftraggeber an einem Ort
Ist ein Laufstegmodel im Rahmen einer Fashion Week für verschiedene Designhäuser tätig, fallen einmalig Spesen an. Diese sind auf die verschiedenen Auftraggeber aufzuteilen. Auch hier sind Nachvollziehbarkeit und beleghafte Nachweisbarkeit für den Ruf des Models essenziell. Denn: Ein realistisches und faires Auftreten des Models bei der Spesenabrechnung sichert die großen Modeljobs von morgen.